Die Top 10 politischen Fragen, die CoVid-19 aufwirft

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie wirft unser alltägliches Leben und unsere Pläne über den Haufen: Bewegungsbeschränkungen; Kontaktverbote; Abstandsregeln; Verfolgungs-Apps; geschlossene Geschäfte, Restaurants, Dienstleister ... und vieles mehr.  Über diese Einschränkungen der persönlichen Freiheit schreiben Viele. Was mir fehlt ist die Frage: Was sind die Folgen von der Corona-Pandemie für die Gesellschaft? ...

Wieso bezahlt man die Leute, die das Land am Laufen halten, oft so mies?

Die Corona-Krise zeigte auf: Pfleger, Krankenschwestern, Kindergartenpädagogen, Postboten und viele andere sind für das Alltagsleben unentbehrlich, aber ihre Arbeitsbedingungen und ihre Bezahlung ist mies, während Aktienanalysten, Investmentbanker, Unternehmensberater & Co im Geld schwimmen. Es ist an der Zeit die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung an die Nützlichkeit für die Gesellschaft zu koppeln!

Wie geht es weiter mit dem öffentlichen Gesundheitswesen?

Überlässt man das Gesundheitswesen profitorientierten Spitälern und Versicherungen, dann bleiben keine Kapazitäten für Pandemien übrig, es schließt Geringverdiener und chronisch kranke Menschen aus und ist für alle sauteuer. Die USA sind ein abschreckendes Beispiel dafür. Die Volksgesundheit ist zu wichtig um sie dem Markt zu überlassen. Spitäler brauchen Kapazitäten. Alle Menschen brauchen Zugang zu bester, medizinischer Behandlung. Es ist an der Zeit den "Markt" aus dem Gesundheitswesen zu vertreiben und dauferhaft auszusperren!

Werden medizinische Produkte wieder vor Ort hergestellt, statt in China oder Indien?

Aus Profitgier sourcten Pharma-Konzerne ihre Produktion nach Indien und China aus. Die Folgen: Wenn wir Medikamente, Schutzmasken und andere medizinische Gebrauchsgüter dringend brauchen, dann schnellen die Preise in die Höhe und andere Länder (z.B.: Deutschland) schnappen uns die Lieferungen vor der Nase weg. Es ist an der Zeit ein Staatsunternehmen zu gründen, das in Österreich medizinische Gebrauchsgüter herstellt!

Bleibt die Kurzarbeit als Option für Krisen?

Die Mitarbeiter von AMS, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer leisteten während der Pandemie übermenschliches. Insbesondere bei der CoVid-19-Kurzarbeit. Diese Leistung ist unsichtbar, aber spürbar. Innerhalb kürzester Zeit haben Regierung, Parlament, Behörden und Sozialpartner großes geleistet. Fehlerfrei lief es nicht und die Erfahrungen mit der CoVid-19-Kurzarbeit müssen in ein Kurzarbeits-Gesetz einfließen. Es ist an der Zeit eine rasch umsetzbare, missbrauchssichere, ausfinanzierte Kurzarbeit in ein Gesetz zu gießen um es in der Schublade zu haben wenn uns die nächste Krise trifft!

Bleibt Home Office nach der Pandemie?

Viele Firmen behandelten Home Office bisher als Zuckerl für Angestellte. Wie kommt das? Zahllose Chefs und Vorgesetzte sahen (und sehen) Home Office als Kontrollverlust. Home Office ist in den Augen der Obrigkeit ein Vertrauensbeweis. Das ist zu kurz gedacht! Wer im Home Office etwas leistet, der hat auch etwas vorzuweisen. Diese Einsicht macht sich nun unter den Chefs und Vorgesetzten breit. Jetzt muss man auf das Gegenteil achten, denn vermehrtes Home Office führt zur Vereinzelung der Belegschaft - das stört die Zusammenarbeit und höhlt die Solidarität aus. Es ist an der Zeit Home Office UND Büro gemeinsam als eine normale Arbeitsform zu etablieren!

Wie geht es im Bildungswesen nach Home Schooling, E-Learning, etc. weiter?

Mit Tablets, Smartphones und WiFi in breiten Bevölkerungsschichten hatten schon viele Techno-Begeisterte das Home Schooling vor Augen. Es taugt nur als kurze, befristete Notlösung. Die Kinder lernen beim E-Learning schlechter und ihre Freunde fehlen ihnen. Was LehrerInnen bestimmt freut ist die Erkenntnis der SchülerInnen und Eltern: Kindern etwas beibringen ist was für Profis und nicht so leicht wie gedacht. Was uns alle traurig macht ist die Erkenntnis, dass Armut die Bildung beeinträchtigt. Viele SchülerInnen haben keinen PC, Drucker und Internetzugang. Außerdem fehlt ihnen ein Platz an dem sie konzentriert lernen können und ihre Eltern können ihnen bei den Hausaufgaben nicht helfen. Armut darf sich in ÖsterREICH nicht auf die Bildung auswirken! Es ist an der Zeit die Ganztagesschule flächendeckend einzuführen damit die SchülerInnen in der Schule lernen und ihre Aufgaben, Übungen, etc. dort machen!

Wieso behandelt man Kindergärten immer noch als Betreuungseinrichtung?

Vor und während der Ausgangsbeschränkungen war bei den Kindergärten immer nur von Betreuungseinrichtungen die Rede, aber das sind sie schon lange nicht mehr. Kindergärten sind Bildungseinrichtungen in denen Kleinkindpädagogen arbeiten. Kindergärten gehören geführt und finanziert wie Schulen. Das konservative Denken über Kindergärten als Betreuungseinrichtungen hält sich hartnäckig in Gesellschaft und Politik. Es ist an der Zeit Kindergärten als Bildungseinrichtungen zu behandeln!

Wie geht es mit dem Sozialstaat weiter?

Ohne Sozialstaat gäbe es keine Kurzarbeit, keine bezahlten Krankenstände, kein Arbeitslosengeld, keine bezahlbaren Medikamente und ärztlichen Behandlungen. Je besser der Sozialstaat ausgebaut ist, desto besser verkraftet die Gesellschaft Finanzkrisen, Pandemien und ähnliches. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben Eliten den Sozialstaat madig geredet, die Finanzierung schleichend gekürzt und Leistungen nach und nach abgebaut. Es ist an der Zeit das Schlechtreden des Sozialstaats entgegen zu treten und ihn wieder aus zu bauen, um für die näschte Krise gewappnet zu sein!

Vorher hieß es immer: Gürtel enger schnallen, wir haben kein Geld. In der Krise ist auf einmal viel Geld da. Endet das Sparen des Staates?

Viele verwechseln Sparsamkeit mit Sparen. Der Staat muss mit dem Steuergeld sparsam umgehen, aber Sparen tötet die Zukunft der Menschen und in der Pandemie kostet es einigen sogar das Leben! Die EU diktierte Italien ein Spardiktat nach dem anderen und wohin führte das? Die Wirtschaft liegt am Boden und die Ärzte müssen entscheiden wer ans Beatmungsgerät angeschlossen wird. Es ist an der Zeit den Sparzwang zu beenden und Deutschland zu zwingen sein Lohndumping zu beenden!

Wieso noch 40 Stunden in der Woche arbeiten, wo es soch keine Engpässe gibt?

Trotz radikalem Einschränken des Wirtschaftslebens, weitverbreiteter Kurzarbeit und hoher Arbeitslosigekit gibt es keine Engpässe bei alltäglichen Gebrauchsgütern. Das bedeutet: Eine eingeschränkte Produktion und Spedition liefert trotzdem noch genug für alle. Es ist an der Zeit die Arbeitszeit schrittweise zu verkürzen - bei vollem Lohnausgleich!

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